Einführung in die Yoga-Meditation
Yoga-Meditation ist ein systematischer Weg, alle Ebenen unseres Daseins zu erforschen, sie zu akzeptieren und zu verstehen - und jede dieser Ebenen in ein wohlkoordiniertes Ganzes zu integrieren, um schließlich in der direkten Erfahrung des Zentrums des Bewusstseins zu ruhen.
Yoga ist Meditation, daher ist Yoga-Meditation nicht als ein gesonderter Teil des Yoga zu begreifen. So sagt Swami Jnaneshvara: 'Der Begriff Yoga-Meditation dient der Unterscheidung von der heute so verbreiteten Ansicht, dass Yoga vorwiegend mit Körperpraxis zu tun hat.'
In der Praxis der Yoga-Meditation, wie in der Himalaya-Tradition gelehrt, arbeitet man systematisch mit dem Körper, den Sinnen, dem Atem, verschiedenen Aspekten und Ebenen des Geistes - um schließlich darüber hinaus zu gehen: zum Zentrum des Bewusstseins.
Yoga-Meditation bezieht neben den vorbereitenden Übungen ein breites Spektrum an Praktiken ein, darunter Meditation, Kontemplation, inneres Gebet und mantra. Man erforscht systematisch alle Ebenen der Persönlichkeit und der äußeren Wirklichkeit auf der materiellen, subtilen, kausalen und absoluten Ebene.
Letztlich führt die Yoga-Meditation zur direkten Erfahrung des absoluten, reinen, zeitlosen Zentrums des Bewusstseins, dem, was wir wirklich SIND.
Der Geist hat die Tendenz, in den eingefahrenen Bahnen seiner alten Gewohnheiten zu wandern und projiziert diese Erfahrungen auch in die Zukunft. Der Geist weiß eigentlich nicht wirklich, wie er in der Gegenwart, im Hier und Jetzt, ruhen kann.
Nur die Meditation lehrt uns, dieses Jetzt wirklich zu erfahren, das ein Teil der Ewigkeit ist.
(Swami Rama – 'Die Praxis der Meditation')
Meditation bedeutet das Sammeln aller Kräfte unseres zerstreuten Geistes, so dass er zu einem Kanal konzentrierter Energie wird, der uns helfen kann, das zu erreichen, was wir in unserem Leben erreichen können.
Eine der grundlegenden Definitionen der Meditation ist, dass der Geist in einem gleichmäßigen Strom fließt, mit einem einzigen Objekt der Wahrnehmung, zum Beispiel dem Gewahrsein des Atems (…)'
(Swami Veda Bharati)
Meditation in der Himalaya-Tradition
Meditation, so wie sie in der Himalaya-Tradition gelehrt wird, ist das Herzstück des Yoga und des persönlichen sadhana. Alles andere, das regelmäßig praktiziert wird, z.B. Hatha-Praxis oder pranayama, ist als Unterstützung für die Meditation gedacht.
Meditation wird normalerweise durch die Konzentration auf ein bestimmtes Objekt erreicht, wie auf den eigenen Atem, auf einen Klang oder auf ein Bild, was mit der Zeit dazu führt, dass verschiedene positive Veränderungen und Verbesserungen im Geist, in der Persönlichkeit und im ganzen Leben des Meditierenden stattfinden.
Meditation ist ein vollständiges, wissenschaftliches und systematisches Werkzeug, um sich auf allen Ebenen kennen zu lernen und zu verstehen (z.B. emotional, mental). Es ermöglicht, den eigenen Geist zu verstehen und ihn auf alle Ebenen zu 'kontrollieren' (Wachbewusstsein, Unterbewusstes und das Unbewusste) - was mit keiner anderen Methode erreicht werden kann. Jeder Mensch mit einem gesunden Geist kann meditieren, unabhängig von seiner Herkunft oder Religion.
Nutzen der Meditation
Durch regelmäßige Praxis der Meditation fängt man langsam an, subtile Veränderungen in sich selbst wahrzunehmen, die allmählich auch für andere um uns herum wirksam werden. Es führt langfristig zu einem glücklicheren Leben und besseren Beziehungen. Beispiele für den Nutzen der Meditation sind:
- Klarheit des Geistes und der Wahrnehmung
- Verbesserung der Fähigkeit, richtige Entscheidungen zu treffen
- Erfahrung der Ruhe
- Verbesserung des Einfühlungsvermögens, der Freundlichkeit, des Feingefühls für sich selbst und andere
- Weniger Frustration und mehr Seelenfrieden
- Tiefe Freude und Glücksempfinden, die auch auf andere Einfluss haben
Meditation bringt uns in Berührung mit unserem tiefen Selbst und somit kann jeder großen Nutzen aus dieser sanften und doch machtvollen Praxis ziehen.